Stiftungen und Genossenschaften: Das Interesse ist groß

Das hatte so ziemlich jeden überrascht: Das Interesse an der Expertenwerkstatt Stiftungen und Genossenschaften im Landhotel Berg in Dannenfels war sehr groß. Mit Aktionswochen vor einem Jahr sollten die beiden Themen nicht einfach so in der Schublade verschwinden. Im Gegenteil: In Dannenfels gab es nicht nur einen Einblick, was es an Stiftungen und Genossenschaften im Kreis gibt, sondern auch einen Austausch mit Experten.

„Es geht uns darum, die Dörfer und Gemeinden stark zu machen für die Zukunft“, sagte Landrat Rainer Guth. Für freiwillige Leistungen, die den Bürgern Freude bereiten, werde auch künftig Geld fehlen, so die These des Landrats. „Wir brauchen eine Landebahn für Schenkungen und Erbschaften“, bezeichnete es Guth. Stiftungen und Genossenschaften könnten genau eine solche sein. Seit
Jahren steige bei den Kreditinstituten die Quote der Sichteinlagen. Im Donnersbergkreis seien es Sichteinlagen in Höhe von rund einer Milliarde Euro bei den Banken. „Wenn wir die gesellschaftliche Veränderung betrachten, wird es immer mehr ältere Menschen geben, die keine Erben haben
oder die ein Teil ihres Erbes gerne ihrer Heimat hinterlassen möchten“, sagte Guth. Hierfür könnten individuelle Stiftungen oder auch Genossenschaften in den Kommunen eine wertvolle Lösung sein. „Die Menschen spenden dorthin, wo sie sich Zuhause fühlen“, sagte der Landrat.

Dass sich in diesem Bereich schon etwas rund um den Donnersberg getan hat, zeigte ein Blick in die Teilnehmerrunde, wo unter anderem die Nordpfälzer Energiegenossenschaft aus Imsweiler, die Dietmar-Hirschel-Stiftung aus Sippersfeld, die Bürgerstiftung Landschaftspark Friedrich von
Gienanth oder die Genossenschaft Burghof Stauf – Gemeinschaftliches Leben ebenso vertreten waren wie Vertreter von Kreditinstituten, Stiftungsexperten, Ortsbürgermeister und Gemeindevertreter, die sich mit den Themen Stiftungen und Genossenschaften befassen, oder auch Unternehmer. Eines wurde dabei auch deutlich: Mit der Gründung einer Stiftung oder Genossenschaft ist es
nicht getan – es heißt fortan dranbleiben, die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen.

Marion von Gienanth stellte in einer Präsentation, die mit wunderbaren Fotos versehen war, die 2015 von elf Personen gegründete Genossenschaft Burghof Stauf vor, ein Wohnprojekt an einem historischen Ort mit 1,6 Hektar Land, an dem Menschen aus allen Generationen mit verschiedenen Berufen, Persönlichkeiten und Weltanschauungen zusammenkommen. Direkt neben der Burgruine Stauf befindet sich die Wohngemeinschaft mit einem herrlichen Ausblick über den Pfälzerwald. Teil des Burghofs Stauf ist auch ein Seminar- und Gästehaus mit 15 Zimmern.

In drei Gruppen gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Regie von Isabelle Schmidtholz vom Büro entra schließlich die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch mit Stiftungs- und Genossenschaftsexperten. Der allgemeine Tenor zum Ende der dreistündigen Veranstaltung: Es hat allen Beteiligten viel gebracht. „Stiftungen und Genossenschaften sind Themen,
an denen es sich lohnt dranzubleiben, und die eine Chance für unsere Region sein können“, betonte Reiner Bauer, der Wirtschaftsförderer und Standortentwickler des Donnersbergkreises. Das Thema, so sagte der Organisator, solle auch weiterhin verfolgt werden. Interessierten will die Wirtschaftsförderung des Kreises gerne Hilfestellungen geben.

INFO
Haben Sie Fragen zu den Themen Stiftungen und Genossenschaften? Dann melden Sie sich gerne bei der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung des Donnersbergkreises, Telefon
06352/710-126, E-Mail: rbauer@donnersberg.de

Autor: J. Maurer

Projektkoordination - Netzwerk Digitale Dörfer RLP