Amtliche Meldung

Austausch mit den Orts- und Stadtbürgermeistern zum Thema Gasmangellage

Die Gasmangellage in Deutschland war am Donnerstagabend Thema einer Dienstbesprechung der Stadt- und Ortsbürgermeister sowie Bürgermeister der Verbandsgemeinden im Donnersbergkreis. Dabei wurde die bisherige Arbeit des von Seiten der Kreisverwaltung eingerichteten „Krisenstabes Energie“ vorgestellt. „Es ist an uns, dass wir versuchen die Leute mitzunehmen – ohne Panik zu verbreiten“, sagte Landrat Rainer Guth in der Stadt-halle in Kirchheimbolanden. Es sei wichtig, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten – in der Hoffnung, dass diese nicht eintreten.

Dem „Krisenstab Energie“ gehören neben dem Landrat und dem Ersten Beigeordneten Wolfgang Erfurt die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, die Büroleitung, die Leitung der Bauabteilung, Vertreter des Brand- und Katastrophenschutzes, die Leitung der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde, die Leitung der Abteilung Ordnung und Verkehr, die Leitung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung und Klimaschutz sowie die Leitung des Büros des Landrates, zu der auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört, an.

Landrat Guth betonte, dass es ihm wichtig sei, hier auch die Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister sowie Stadtbürgermeister auf dem Laufenden zu halten, die letztlich wiederum dann den direkten Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern haben. „Wir beschäftigen uns im Krisenstab mit Themen, die wir vorbereiten können, wenn Extremlagen eintreten. Wir tun dies aus dem Vorsichtsprinzip“, sagte der Landrat.

Notstromfähige Tankstellen
Eine der ersten Maßnahmen des Krisenstabes sei es, zumindest in jeder Verbandsgemeinde eine Tankstelle notstromfähig zu machen. Dies sei für den Fall eines längeren Stromausfalles wichtig. Zudem wurde in dem Gremium beschlossen, dass seit Beginn der Sommerferien die Duschen in den kreiseigenen Sporthallen geschlossen sind. „Wir wissen, dass das gerade auch für unsere Sportvereine sehr schwierig ist“, berichtete Guth. Zudem seien von Seiten der Verbandsgemeinden und des Kreises bereits über 50 Satellitentelefone erworben worden, um hier in einem Katastrophenfall die Kommunikation zwischen verschiedenen Stellen aufrechtzuerhalten. Ebenso sei auch die Begehung von kreiseigenen Gebäuden gestartet, um zu eruieren, wo sich Energie einsparen lasse.

Der Landrat dankte den Verbandsgemeinden für eine sehr gute Zusammenarbeit. „Den größten Hebel, den wir momentan ansetzen können, ist die Einsparung der Energie“, sagte Guth. Gerade hier sei es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe seien in einem Krisenfall von großer Bedeutung. Reiner Bauer, der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung und Klimaschutz, er-läuterte hierzu: „Das Beste, was wir tun können, ist so viel Energie zu sparen, dass wir erst gar nicht in eine Gasmangellage kommen.“ Bauer empfahl den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in ihren Orten zu schauen, wo welcher Verbrauch ist. Hier warb er auch für eine Handreichung der Energieagentur Rheinland-Pfalz zum Thema „Wege aus dem Gasmangel“. Ebenso dafür, das Gespräch mit den Klimaschutzmanagerinnen und dem Klimaschutzmanagern der Kreisverwaltung bei Fragen zu Themen wie Energiesparen oder Möglichkeiten der Eigenstromerzeugung zu suchen.

Eva Hoffmann, Leitende Staatliche Beamtin und Leiterin der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde sowie auch Leiterin des Krisenstabes, ging auf rechtliche Themen in einem Krisenfall ein. „Grundsätzlich ist ein Katastrophenfall durch den Landrat oder das Land festzustellen“, sagte die Leitende Staatliche Beamtin. „Wir sind aktuell nicht in einer akuten Lage“, hob Hoffmann hervor. Zu einigen Themen laufe derzeit eine Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). „Im Krisenfall ist es wichtig, besonnen zu bleiben“, sagte die Leiterin der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde.

Ratgeber für den Not- und Katastrophenfall
Von Seiten des Brand- und Katastrophenschutzes ging Björn Becker unter anderem auf einen „6-Stufen-Plan“ ein, der derzeit von Seiten des Landes in Vorbereitung ist. Auch er stellte heraus, dass in einem Krisenfall Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe von großer Bedeutung sind.

In der Erstellung befindet sich aktuell ein Ratgeber für den Not- und Katastrophenfall, der voraussichtlich im September an alle Haushalte im Donnersbergkreis verteilt werden soll. Dabei handelt es sich dabei um eine kleine Broschüre, die den Bürgerinnen und Bürgern Hinweise und Informationen geben soll, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen – etwa bei einem Feuer, bei Unwetter, Hochwasser oder einem Stromausfall. Zudem sind einige wichtige Rufnummern aufgelistet – von Feuerwehr und Polizei über den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Hotline des Gesundheitsamtes bis hin zu Notrufnummern der Verbandsgemeinden bei Störungen in der Wasserversorgung. Darüber hinaus wird aktuell auch eine Homepage erstellt, auf der es weitergehende Informationen geben wird und über die im Katastrophenfall auch aktuell informiert werden kann – sie wird unter www.katastrophenfall.donnersberg.de erreichbar sein.

Guth: „Informieren, aber keine Panik schüren“
Becker berichtete auch, dass es wichtig sei, in jedem Dorf im Falle eines längeren Stromausfalls Anlaufstellen zu haben, wo es Informationen gibt und von denen aus auch ein Notruf abgesetzt werden kann. Das Thema Stromausfall, so teilte der Landrat mit, könne durchaus auch dann ein ernstes werden, wenn aufgrund der steigenden Gaspreise oder eines Gasmangels Bürgerinnen und Bürger verstärkt mit Elektroöfen heizen. „Wir wollen unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger abholen, wollen sie über das, was wir vorbereiten informieren, aber keine Panik schüren. Es ist wichtig, rechtzeitig zu sensibilisieren. Jeder kann bereits mithelfen, in dem er sich Gedanken darüber macht, wie er Energie sparen kann. Wir sind eine kommunale Familie und wir müssen diese Themen gemeinschaftlich angehen – und sollte es tatsächlich zu einem Katastrophenfall kommen, was wir alle nicht hoffen, müssen wir das auch gemeinschaftlich durchstehen“, sagte Guth.

Dem Wunsch einiger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nach einer Handreichung, wie sie sich im Notfall verhalten sollen und was ihre Aufgaben sind, soll nachgekommen werden, sagte der Landrat.

INFO
Die Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager der Kreisverwaltung Donnersbergkreis stehen für Fragen zu Themen wie Energiesparen gerne zur Verfügung:
Katharina Russy, Telefon 06352/710-326, E-Mail krussy@donnersberg.de;
Klaus-Dieter Jacubasch, Telefon 06352/710-327, E-Mail kjacubasch@donnersberg.de;
Lena Gilcher, Telefon 06352/710-328, E-Mail lgilcher@donnersberg.de;
Lydia Blockhaus, Telefon 06352/710-329, E-Mail lblockhaus@donnersberg.de

 

Foto: pixabay/ Magnascan

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Autor: J. Maurer

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